Interview mit MUNDOlogia Gründer Tobias Hauser
Herr Hauser, was hat Sie damals dazu bewogen, die MUNDOlogia ins Leben zu rufen?
„Also, zwei Gründe: zum einen, einer der wesentlichen Gründe, war der, dass dieser kulturelle Bereich in Freiburg im Untergehen war, da es keinen Veranstalter mehr gab, der das in verantwortungsvolle Hände genommen hat. Ich fand das einfach schade, weil ich damals selber schon als Fotojournalist Vorträge gehalten habe und ich wusste schon damals eigentlich, dass die Begeisterung da ist. Es ist nicht so, dass es keine Interessenten dafür geben würde, nur war es so, dass keiner für Qualität gesorgt hat und Verantwortung für das, was er präsentiert, übernommen hat. Jeder hat gezeigt, was er wollte. Es ging einfach nur noch ums Geld verdienen. Ein Plakatierer hat plakatiert, ein Referent hat halt etwas gezeigt. Ob es gut war oder mittelgut oder ganz schlecht war dann dahingestellt. Man hat immer nur ein Plakat gesehen und sonst nichts. Es gab eben eine Zeit, wo jeder gedacht hat, ich kann irgendeinen Vortrag machen und dann Geld damit verdienen. Aber dass es eben nicht so ist, und das Publikum einfach mehr erwartet ist auch klar. Das Publikum wurde einfach immer mehr enttäuscht und der ganze Bereich ist dadurch in Misskredit geraten. Und ich dachte dann, schade eigentlich, dass in einer Stadt wie Freiburg, wo ich mir ganz 100% sicher war, dass es ein interessantes Publikum dafür gibt, so etwas nicht durchdacht und mit Konzept stattfindet. Und dann habe ich mir gesagt, ja, jetzt ist der richtige Zeitpunkt so etwas aufzubauen.
Der zweite Punkt ist, dass ich mit dem Begriff MUNDOlogia – Weltkenntnis – die Idee hatte, ein Stück Weltkenntnis nach Freiburg zu bringen. Aus den verschiedensten Bereichen, egal ob nun Naturräume vorgestellt werden, die Artenvielfalt, viele Kulturen oder Abenteurer von ihren Erlebnissen berichten. Es sei nun dahingestellt, was es im Einzelnen ist. Wichtig war mir, dass es live vorgetragen wird. Dass es nicht so wie im Kino oder im Fernsehen ist, wo man davor sitzt, konsumiert und der Produzent aber nicht vor Ort ist. Wichtig war für mich immer, dass diese „Anfassatmosphäre“ gewährleistet ist. Das waren die wesentlichen Ansatzpunkte und man sieht, dass das Interesse ja da ist und das noch mehr, als ich es mir damals hätte träumen lassen. Daher haben wir auch dieses Jahr bewusst das Motto „Lebe deinen Traum!“ gewählt. Für uns als Organisatoren und Veranstalter ist fast schon mehr als ein Traum in Erfüllung gegangen: Dass man im Konzerthaus veranstalten kann, vor so vielen Leuten. Viele Vorstellungen sind bereits ausverkauft, die Eröffnungsveranstaltung bereits vor Weihnachten. Das ist schon beeindruckend! Wo wir selbst nie gedacht hätten, dass wir das einmal erreichen. Dass die Leute sich wirklich so freuen und die Karten, wie bei einem großen Konzert, schon Monate vorher reservieren.“
Wo sehen Sie die markantesten Unterschiede zwischen der 1. und der mittlerweile 10. MUNDOlogia?
„Ganz klar markant war natürlich der Umzug ins Konzerthaus, wenn man es vergleicht mit früher im Bürgerhaus. Das war zwar auch schön und ein nettes Ambiente dort am See, aber klein. Wir hatten keine Möglichkeiten eine Messe zu integrieren, es konnten sich nur ganz wenige Kooperationspartner präsentieren, wir hatten keine Seminarräume, keine Ausstellungsmöglichkeiten und natürlich einen viel kleineren Saal. Jetzt haben wir 1.700 Sitzplätze, damals 500. Wir können jetzt schöne Ausstellungen präsentieren, in den verschiedenen Seminarräumen können wir Work-Shops anbieten, im kleinen Spielsaal können wir Spezialthemen präsentieren, die touristisch vielleicht nicht ganz so attraktiv sind, wie jetzt zum Beispiel Afghanistan, was wir vor kurzem gezeigt haben oder der Vortrag über Sibirien, die aber trotz allem sehr spannend sind. Deshalb ist das Konzerthaus für uns eigentlich absolut ideal, weil es natürlich auch Charme hat. Der einzige Nachteil ist eigentlich, dass wir jetzt nicht mehr wachsen können, wir sind quasi an der Wachstumsgrenze angelangt. Jetzt können wir uns nur noch verbessern. Daher haben wir dieses Jahr erstmalig Platzkarten. Die Besucher können sich am Computer die Karten vorreservieren und dann ganz entspannt zur Vorstellung kommen und müssen nicht mehr Stunden früher anreisen um einen guten Platz zu ergattern. Man sieht auch, welche Veranstaltung bereits ausgebucht ist und welche noch Plätze frei hat.
Aktuell sind die ersten Veranstaltungen schon ausgebucht, aber es gibt noch genügend Karten für die Vorträge ARKTIS, REGENWALD, YUKON und EXPEDITIONEN mit Stefan Glowacz. Mit dem Extremkletterer Stefan Glowacz gibt es ein exklusives Meet & Greet in unserer VIP-Lounge.
Auf was dürfen wir in der Zukunft gespannt sein?
„Auf das, auf was wir auch gespannt sind. Die Hoffnung, dass gute
Produktionen auf den Markt kommen, dass gute Leute wieder Spannendes berichten.
Das ist die größte Herausforderung: wir sind immer auf der Suche nach einem
einzigartigen Programm. Vielleicht gibt es auch irgendwann einen Wettbewerb,
bei dem sich die Besten präsentieren und wir auch einen Preis überreichen.
Die Medienpartnerschaft mit NATIONAL GEOGRAPHIC Deutschland soll ausgeweitet und intensiviert werden. NATIONAL GEOGRAPHIC Deutschland ist das Magazin der NATIONAL GEOGRAPHIC SOCIETY, einer der größten gemeinnützigen Wissenschaftsorganisationen weltweit. Die US-amerikanische Gesellschaft hat seit ihrer Gründung im Jahr 1888 mehr als 10.000 Forschungsprojekte gefördert. Unter dem Motto "Inspiring people to care about the planet" berichtet das Magazin mit dem gelben Rahmen fundiert, authentisch und unterhaltsam über Naturwissenschaften und Astronomie, Geschichte und Archäologie, ferne Länder, Klimawandel und Nachhaltigkeit. Dabei bietet es nicht nur mit jeder Ausgabe spannende Reportagen und großartige Bilder, die mit kraftvoller Ästhetik beeindrucken, sondern echte "Abenteuer von Welt". Dieses Jahr ist das 125 jährige Jubiläum und wir stellen die besten Bilder aus 125 Jahren vor.“