CO2-Ausstoß um 64 Prozent reduziert
2011-06-13 15:09
• Test-Familie erzielt beachtliches Zwischenergebnis
• Größte Einsparungen bei Mobilität und Energieverbrauch
• Vegetarische Ernährung verringert Emissionen um die Hälfte
Das aufsehenerregende Umwelt-Projekt „One Tonne Life"
der Unternehmen A-hus, Vattenfall und Volvo läuft gerade erst drei
Monate, und schon haben sich beachtliche Erfolge eingestellt. Die
schwedische Testfamilie Lindell aus dem Stockholmer Ortsteil Hässelby
konnte die Emissionen um bemerkenswerte 64 Prozent von anfangs 7,3
Tonnen auf jetzt 2,6 Tonnen pro Person im Jahr reduzieren.
Mit dem Umwelt-Projekt „One Tonne Life" wollen die Kooperationspartner A-hus, Vattenfall und Volvo sowie die Experten von Siemens und ICA zeigen, wie eine Durchschnittsfamilie einen rundum klimafreundlichen Lebensstil realisieren kann. Die Herausforderung, die die Testfamilie Lindell - bestehend aus Vater Nils, Mutter Alicja sowie den Kindern Hannah und Jonathan - zu bewältigen hat, ist äußerst ambitioniert. Die Lindells werden in dem sechsmonatigen Experiment versuchen, den Kohlendioxidausstoß auf unter eine Tonne pro Kopf im Jahr zu senken und die Umweltbilanz dadurch deutlich zu verbessern.
Dafür zog die schwedische Testfamilie aus ihrem alten Haus aus den 1970er Jahren in ein neu errichtetes klimafreundliches Holzhaus um und ließ auch das mehr als zehn Jahre alte Auto stehen. Mithilfe unterschiedlichster Maßnahmen wollen die Lindells die drastische CO2-Senkung erreichen: Umweltfreundliches Wohnen ermöglicht das Energiesparhauses der Firma A-hus, für nachhaltige Mobilität sorgt der batteriebetriebene Volvo C30 DRIVe Electric, Strom aus erneuerbaren Energiequellen liefert Vattenfall. Darüber hinaus kommen neueste energiesparende Haushaltsgeräte von Siemens zum Einsatz. Außerdem erhält die Testfamilie bei der bewussten Auswahl von Produkten fürs tägliche Leben fachkundige Beratung durch das Lebensmittel-Unternehmen ICA.
„Bisher konnten wir unseren Alltag ohne größere Kompromisse meistern. Durch die innovativen Techniken reduziert sich der Kohlendioxid-Ausstoß fast von allein und macht den Test soweit unkompliziert. Ich befürchte nur, dass wir die richtigen Herausforderungen noch vor uns haben. Von 2,6 Tonnen unter eine Tonne zu kommen, wird alle bisherigen Anstrengungen deutlich in den Schatten stellen", sagt Alicja Lindell.
Größte Einsparungen bei Mobilität und Energieverbrauch
Die
meisten Einsparungen konnte die Testfamilie in den Bereichen Mobilität
und Stromverbrauch erzielen. Durch den Einsatz des Volvo C30 Electric
konnte der CO2-Ausstoß um bemerkenswerte 93 Prozent gesenkt werden. Das
ausschließlich elektrisch angetriebene Volvo Modell lässt sich einfach
an einer Steckdose des Energiesparhauses durch die Zufuhr erneuerbarer
Energien aufladen. Zudem entschieden sich die Lindells mit dem Zug in
den Skiurlaub zu fahren. Um die Emissionen noch weiter zu reduzieren,
wollen sie jetzt auch verstärkt auf das Fahrrad zurückgreifen.
Zur Ausstattung des Holz-Energiesparhauses der Firma A-hus gehören Solarzellen auf dem Dach und an der Südwestfassade, dreischichtige Wände mit außergewöhnlich gutem Isoliervermögen sowie Niedrig-Energie-Fenster und -Außentüren. Diese sogenannten Plus-Energie-Häuser erzeugen mehr Energie als sie verbrauchen. Im Bereich Wohnen lassen sich die wirksamsten Einsparungen jedoch durch die Verwendung von Strom aus erneuerbaren Energien erzielen. So konnte die Testfamilie damit den Kohlendioxid-Ausstoß in diesem Bereich beinahe auf Null reduzieren. Inklusive der gewonnenen Energie aus dem Testhaus ergibt sich daraus insgesamt eine Halbierung der Emissionen in diesem Testbereich.
„Uns macht es auch nach drei Monaten noch Spaß, die Grafiken und Diagramme über unseren täglichen Stromverbrauch auf dem Bildschirm im Hausflur zu lesen. Schließlich haben wir mit der Vattenfall Energy Watch einen nützlichen Partner zur Hand", sagt Alicja Lindell. Vattenfalls Energy Watch ist eine innovative Technik zur Erfassung des Stromverbrauchs der Testfamilie in Echtzeit.
Vegetarisches Essen verringert Emissionen um die Hälfte
Während der bisherigen Testphase haben sich weitere interessante Erkenntnisse ergeben.
So
konnte beim Lebensmitteleinkauf durch die bewusste Wahl von lokalen und
regionalen Anbietern sowie durch verstärkten Verzicht auf Fisch sowie
Fleisch und wesentlich mehr vegetarischem Essen eine deutlich
verbesserte CO2-Bilanz erzielt werden. Ebenfalls positiv schlug sich
nieder, dass die Lindells weniger Essen gegangen sind. Sowohl die Wahl
des Essens als auch des Ortes birgt noch erhebliches
Einsparungspotential. Sogar die Emissionen verursacht durch Dritte, zum
Beispiel bei der Herstellung von Produkten, konnten halbiert werden. In
diesem Bereich sind jedoch weitere Einsparungen kaum möglich, da sie
nicht in den Händen der Testfamilie liegen.
Emissionen Dritter machen den letzten Schritt zum Ziel ungleich schwerer
Die
Emissionen, die durch Dritte verursacht werden, werden mit 900
Kilogramm pro Person pro Jahr beziffert. Darunter fällt der
Kohlendioxid-Ausstoß, der zum Beispiel in Fabriken oder anderen
Produktionsstätten bei der Herstellung verschiedenster Produkte anfällt,
genauso wie Emissionen die durch Haus, Auto, Möbel, Kleidung und das
tägliche Leben ausgelöst werden. „Experten bestätigen, dass die
Herstellung von Produkten bezogen auf den CO2-Ausstoß weniger ein
Problem darstellt, als der Gebrauch der Güter. In unserer Testumgebung
wiederum ist alles derartig Energie-effizient, dass uns das nicht
tangieren muss. In diesem Punkt müssen wir einfach mit den 900 Kilogramm
Kohlendioxid leben, da wir darauf keinerlei Einfluss haben. Es bleibt
ohnehin ein ambitioniertes Ziel, den Ausstoß unter eine Tonne zu
drücken. Wir sind jedoch sehr optimistisch, dass wir das Ziel erreichen.
Denn unser Know-how wächst täglich und unsere Motivation ist stärker
denn je", erklärt Nils Lindell abschließend.
Unter www.onetonnelife.se können Sie die Fortschritte der Familie Lindell nachvollziehen. Außerdem enthält die Seite zahlreiche Informationen und Grafiken zum Thema CO2-Reduzierung sowie Wissenswertes über die beteiligten Unternehmen.